Quadrille-Planung: Die Musikauswahl
Als erstes muss die Zeit gestoppt werden: der Aufmarsch, die Trabteile, der Schrittteil und die Galoppteile. Nach dem Stoppen müssen Sie die Zeiten, mit Ausnahme des Aufmarsches, zusammenaddieren, um die Gesamtzeit zu erhalten. Achtung: Die Quadrille darf nicht länger oder kürzer als die vorgeschriebene Zeit sein. Im Notfall muss gekürzt werden, denn das Über- bzw. Unterschreiten der vorgegebenen Zeit führt zu Abzügen.
Das Spektrum in der Musik ist vielfältig. Da gibt es Klassik, Jazz, Pop, Film-, Kinder-, Westernmusik, um nur einige zu nennen. Generell ist Musik mit Gesang nicht gewünscht. Auf den Betrachter wirken bereits die Reiter, die Pferde, die Figuren und die Musik. Kommt noch Gesang dazu, ist dass einfach zu viel.
Folgende Kriterien sind bei der Musikauswahl zu berücksichtigen:
- Das Alter der Reiter Der Musikgeschmack von Kindern, Teenies und "älteren" Reitern driftet manchmal etwas auseinander. Fragen Sie die Reiter am besten, welche Musik sie bevorzugen. Nach Musik zu reiten, die man nicht mag, macht keinen Spaß.
- Die Pferderasse Nicht jede Musik passt zu jeder Pferderasse. Eine feine Klassik würde zum Beispiel nicht zu einer Haflingerquadrille passen.
- Der Bewegungsablauf Die Musik muss mit dem Bewegungsablauf der Pferde harmonieren. Wählt man eine monotone Musik zu bewegungsstarken Pferden, würde man diese nicht mit der Musik unterstützen - das wäre schade. Hat die Quadrille unterschiedliche Pferde und ein gleichbleibendes Téténpaar, richtet sich die Musikauswahl nach ihnen. Bei Unsicherheiten einfach die Musik beim Reiten abspielen. Meistens sieht man gleich, ob die Musik passt oder nicht. Eine weitere Möglichkeit ist das Auszählen der Takte. Jedes Musikstück hat seinen eigenen Takt, genau wie jedes Pferd. Bei dieser Methode werden in jeder Gangart die Schritte, Tritte und Sprünge in der Minute ausgezählt. Das ausgewählte Musikstück sollte, mit etwas Toleranz, in diesen Werten liegen.
- Die Klasse Die Musik sollte zur jeweiligen Klasse, in der geritten wird, passen. In Klasse L fällt die Choreographie aufwendiger aus als in die Klasse E. Dies spiegelt auch die Musik wieder. Die Musik darf nicht aufwendiger sein als die Choreographie, die geritten wird.
- Musikstil Die Musikstile nicht mischen. Eine Quadrille, die mit Jazz beginnt und mit Klassik, Pop und Filmmusik weitergeht wirkt oft unruhig und damit geht die Harmonie verloren.
- Gangarten Die Musik für Schritt, Trab und Galopp muss sich klar unterscheiden. Die Reiter folgen dem Gangartwechsel auch erst bei dem Wechsel der Musik!
- Figuren Es ist toll, wenn die Musik die gerittene Figur unterstützt. Bei den ersten Malen, wenn man Musik schneidet, ist dies noch nicht so wichtig. Ist man im Auswählen der Musik geübter, stellt dies eine neue Herausforderung dar.
- Der Spannungsbogen Nicht nur in der Choreographie sollte ein Spannungsbogen sein - auch in der Musik. Der Einritt sollte wie eine Begrüßung wirken und bereits mit der Musik die Neugierde des Betrachters auf die Quadrille wecken. Die Musik steigert sich zum Ende. Hat man unter anderem ein bekanntes Musikstück ausgewählt, sollte dies eher am Ende sein. Schön wäre es, wenn das letzte Stück über einen Schlussakkord verfügt. Häufig ist dies nicht der Fall. Dann muss die Musik am Ende ausgeblendet werden.
Im Gegensatz zur Einzelkür unterlegt man bei der Quadrille auch den Ausritt mit Musik. Es ist ein schöneres Bild für den Betrachter, wenn die Quadrille am Ende nicht einfach auseinanderläuft, sondern geschlossen im Schritt oder Trab die Quadrille auflöst.
Die passende Musik ausgewählt? Nun geht es an das Schneiden der Musik. Hierfür gibt es im Internet verschiedene Softwarelösungen, die ein sekundengenaues Schneiden und weiche Übergänge erlauben. Diese Software gibt es als Freeware und kostengünstige Shareware.
Beispiel:
Erstmal muss die Musik in den Computer. Hierfür kann man zum Beispiel den Windows Media Player verwenden, der bereits in den aktuellen Windows-Betriebssystemen enthalten ist. Dieser wandelt die Stücke einer CD in MP3- bzw. WMA-Dateien um.
Nun wird ein Zusatz-Pogramm benötigt, welches in der Lage ist, die MP 3- bzw. WMA- Dateien zu schneiden, d.h. die Teile der Musik, die man für die Quadrille braucht, aus den Originalstücken in eine neue Datei zu kopieren. Das Ausblenden und Einblenden der Stücke erfolgt mit dem Audio-Mixer von Windows.
Es gibt mehrere Komplettlösungen auf dem Markt, die diese beschriebenen Schritte mit einer Software erledigen. Diese sind aber häufig mit nicht benötigten Funktionen überfrachtet und teilweise teuer.
Vergessen Sie nicht, die Pausen für das Grüßen am Anfang und am Ende mit aufzunehmen.
Nun den Musikträger noch beschriften.
Mit Musik zu reiten macht fast allen Reitern Spaß. Ist in der Reithalle eine Musikanlage fest installiert, vielleicht eine CD mit schönen Liedern aufnehmen und allen Reitern etwas Gutes tun. Denn häufig ist ein Quadrilletraining nur möglich, wenn die anderen Reiter Rücksicht nehmen. Dies wäre ein schönes Dankeschön für deren Entgegenkommen.