Berühmte Pferde der Mythologie und Antike

Das Pferd ist seit tausenden von Jahren der Begleiter des Menschen. So verwundert es nicht, dass es neben den menschlichen Helden und Sagengestalten auch die Überlieferungen über herausragende und besondere Pferde der Geschichte gibt.

In grauen Vorzeiten, als die griechischen Götter noch die Erde besuchten, lebten die Zentauren, die halb Mann, halb Hengst waren. Die antike Mythologie sah in Ihnen wilde, ungestüme Gesellen, die streitlustig und brutal waren - alles in allem keine besonders sympathischen Gestalten - was vielleicht an ihrem menschlichen Teil lag. Trotzdem wurden sie in Form des Sternbilds Schütze für alle Zeiten unsterblich.

Ein weiterer mystischer Vierbeiner hat ebenfalls seinen Ursprung in der griechischen Sagenwelt: Pegasus, das geflügelte Pferd. Es ging aus einer Verbindung der Medusa mit dem Gott Poseidon hervor und galt als Symbol für Unsterblichkeit.

Eines der berümtesten Pferde der Weltgeschichte überhaupt war aus Holz und wurde als Kriegslist erdacht. In der Iliade wird berichtet, wie es den Griechen mit Hilfe des Trojanischen Pferdes gelang, die Stadt Troja nach jahrelanger Belagerung einzunehmen, indem sie ihre besten Krieger im Bauch der hölzernen Statue versteckten. In der Nacht kamen die Krieger heimlich aus dem hohlen Bauch des Pferdes und öffneten die Tore für die Angreifer.

Zur nordischen Mythologie gehört dagegen das achtbeinige Pferd Sleipnir ( "der schnelle Läufer" ).
Es stammt aus der Verbindung des Hengstes Swadilfari mit dem Gott Loki, der sich in eine Stute verwandelt hatte.
Sleipnir wurde zum Lieblingspferd des Obergottes Odin, der auf ihm die Kämpfer in der Schlacht anspornt.

Eine historisch belegte, aber trotzdem legendenumrankte Gestalt ist Alexander der Große, der größte Feldherr der Antike.
Alexander bekam von seinem Vater, König Phillipp II. ( schon dem Namen nach ein "Pferdefreund" ) das Pferd Bukephalos. Dieser Name bedeutet "Ochsenkopf", was einige auf den sturen Charakter des Pferds zurückführen, andere auf den massiven Schädel des Streitrosses.
Bukephalos soll ein schwarzer Hengst mit einer weißen Blesse auf der Stirn gewesen sein, der seinen Herrn durch viele Schlachten begleitete und erst im Alter von 30 Jahren in Indien starb, nachdem er Alexander ein letztes Mal aus Todesgefahr gerettet hatte. Alexander weihte seinem treuen Gefährten ein Denkmal und gründete an der Stelle, an dem das Pferd starb, die Stadt Bukephala, das heutige Lahore.

Aus der Antike stammen auch die Fabeln des Äsops. Seine Tiergeschichten dienen dazu, bestimmte menschliche Eigenschaften darzustellen, so ist der Fuchs listig, der Wolf grausam usw. Das Pferd kommt bei Äsop nicht gut weg, denn es verweigert in einer seiner Fabeln dem Esel seine Hilfe beim Tragen und wird dadurch gestraft, dass der Esel tot zusammenbricht und das Pferd nun die ganze Last alleine tragen muss.

Viel höher schätzte der Kaiser Caligula ( 12 -41 n. Chr.) sein Lieblingspferd Incitatus ( "Heißsporn"). Angeblich hatte Incitatus einen eigenen Palast mit einem Stall aus Marmor und einer Futterkrippe aus Elfenbein. Caligula soll darüber hinaus versucht haben, seinem Pferd den Rang eines Konsuls zu
verleihen - ob das der Wahrheit entspricht, bleibt jedoch im Dunkeln.

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Fotos: Günter Havlena (1,2) und Campomalo ( 3) Pixelio

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