Pferde-Namen
Natürlich möchte man etwas ausdrücken mit dem Namen des Pferdes. Seinen Charakter, eine Eigenart seines Aussehens oder vielleicht die Wünsche, die man selber mit diesem Pferd verbindet. So entstehen Namen wie Wildfang, Blanca oder Champion.
Dass mit dem Pferdenamen weder das eigene Pferd, noch jemand anderes verspottet werden sollte und niemand sich an dem Namen unangenehm stoßen sollte, versteht sich von selbst.
So ist die Namensgebung nach historischen Persönlichkeiten nur dann ohne Stolperdraht, wenn die Namensgeber aus einer weit zurückliegenden historischen Epoche stammen, wie etwa Hannibal oder Augustus.
Man sollte auch beachten, dass der Name im heimatlichen Stall nicht schon vielfach vergeben ist und dass man ihn melodiös und ohne zu stottern aussprechen kann. So taufte die erfolgreiche Springreiterin und gebürtige US-Amerikanerin Meredith Michaels-Beerbaum ihr Pferd Struwelpeter in Shutterfly um, weil sie sich angeblich mit dem Aussprechen des Namens schwertat.
Einem Pferd einen neuen Namen zu geben ist aus der Sicht des Tieres problemlos, da viele Pferde ohnehin nicht auf ihren Namen hören. Die Pferde, die beim Klang ihres Namens die Ohren spitzen, sind dagegen mit ein wenig Training auch in der Lage, sich an einen neuen Namen zu gewöhnen.
Viele Reiter bekommen ihr Pferd nicht als neugeborenes Fohlen, sondern erst später, wenn das Tier bereits einen Namen trägt. Wer sein Pferd nicht umtaufen möchte, der belegt es mit einem Kosenamen oder verkürzt den vielfach langen Zuchtnamen des Pferdes in einen kürzeren Stallnamen. So wird aus King Arthur III ein kurzes Arthur, aus Lady White Castle vielleicht ein schlichtes Lady.
Die Regeln für Zuchtnamen sind von Rasse zu Rasse unterschiedlich. So werden Trakehner beispielsweise immer so benannt, das der Anfangsbuchstabe des Fohlens dem Anfangsbuchstaben des Muttertiers entspricht. Eine Stute namens Fabiola kann also Fohlen mit den Namen Falke, Ferdinand oder Flair haben. Die genauen Regeln können bei den jeweiligen Zuchtverbänden erfragt werden. Wichtig ist ihre Einhaltung dann, wenn das Pferd selber einmal zur Zucht verwendet werden soll.
Regelkonform geht es auch beim Turniersport zu: Wer an Turnieren in Deutschland teilnehmen möchte, muss sein Pferd bei der F.N. mit einem eindeutigen Namen registrieren lassen. Das kann der Zuchtname sein oder auch ein abweichender Turniername, wesentlich ist eine eindeutige Zuordnung des Pferds. Wo dies aufgrund des Namens nicht möglich ist, wird dem Turniernamen eine Nummer angehängt, die natürlich umso höher ausfällt, je beliebter - oder beliebiger - der Pferdename ist. Wer also nicht auf Fury 12584 antreten möchte, der muss etwas kreativer sein...
Vergleichbar ist die Situation beim Rennsport. Auch hier darf jeder Pferdename nur einmal auftauchen und das weltweit!
Jeder, der einem Pferd einen Namen geben darf, sollte sich ein bisschen Zeit nehmen und neben den gegebenenfalls zu beachtenden Regeln für Zucht und Sport darüber nachdenken, welcher Name sein Pferd auch in mehreren Jahren noch ziert. Um ein paar Anregungen zu geben, findet sich hier eine Liste mit Namen - die natürlich nur einen winzigen Ausschnitt der bestehenden Möglichkeiten zeigen kann.
Fotos: pixelio, Sandra Krumme ( 1 ), Robert Babiak ( 2 )