Audi A6: Vielseitig einsetzbar
Mercedes E-Klasse, BMW Fünfer und Audi A6 - in der gehobenen Mittelklasse herrscht ein knallharter Konkurrenzkampf. Derzeit haben die Ingolstädter die Nase etwas vorn, doch die Stuttgarter freuen sich schon auf die neue Generation, die im kommenden Frühjahr für Furore sorgen wird. Und auch die bayerischen Automobilbauer aus München werden mit einem neuen Fünfer nicht mehr lange auf sich warten lassen. Um diesem Angriff gewappnet zu sein, hat Audi seinem Bestseller A6 noch ein kräftiges Facelift für die verbleibenden Jahre mit auf den Weg gegeben.Zu erkennen ist der runderneuerte A6 vor allem an der wuchtigeren Frontschürze, den Scheinwerfern mit LED-Tagfahrlicht, einer Alu-Leiste in der Flanke und den größeren Heckleuchten. Innen gibt es fein veränderte Instrumente und mehr Schmuckteile in Chrom, Aluminium und Klavierlack. Außerdem wurde das Geräuschniveau in wesentlichen Frequenzbereichen nahezu halbiert. Statt der Komfortrücksitzbank sind im Fond auch zwei ausgeformten Einzelsitzen erhältlich.
Wirklich Neues spielt sich allerdings unter der Haube ab. Denn die Motorenpalette wurde gründlich renoviert, bietet eine stattliche Auswahl von sechs Benzinern mit 170 bis 350 PS und vier Dieseln von 136 bis 240 PS. Obwohl viele der Vier-, Sechs- und Achtzylinder deutlich an Leistung zugelegt haben, soll der Verbrauch im Mittel um zwölf Prozent sinken.
Komplett neu ist der V6-Benziner mit drei Liter Hubraum und 290 PS. Obwohl er weiterhin als 3.0 TFSI firmiert, hat sich die Aufladetechnik geändert. Statt eines Turboladers sorgt ein Kompressor für die zusätzliche Beatmung - mit dem Ziel, ein besseres Ansprechverhalten ohne Mehrverbrauch zu erreichen. Von 2.500 bis 4.850 U/min liegt ein mit einem Achtzylinder vergleichbares Drehmoment von 420 Newtonmeter an. Der mit Automatikgetriebe und Quattro-Antrieb gekoppelte A6 beschleunigt in 5,9 Sekunden auf 100 km/h und wird bei 250 km/h abgeregelt. Laut Audi kommt der Motor im Schnitt mit 9,5 Liter Kraftstoff je 100 Kilometer aus.
Äußerst sparsam ist auch der 136 PS starke 2.0 TDI geworden. Ein tiefergelegtes Fahrwerk, länger übersetzte obere Gänge und Bremsenergierückgewinnung sollen den Verbrauch auf 5,3 Liter pro 100 Kilometer drücken und damit auch einen CO2-Wert von unter 140 Gramm je Kilometer ermöglichen. Neu ist auch die Limousinen-Version des RS6. Wie bereits beim Avant leistet der Biturbo-V10 konkurrenzlose 580 PS. Er spurtet in 4,5 Sekunden auf Tempo 100 und wird erst bei 280 km/h elektronisch eingebremst. Zum starken Motor gibt es wie üblich stärkere Bremsen mit der Option auf Keramikscheiben, ein hydraulisch geregeltes Fahrwerk mit einem Nick- und Wankausgleich und ein kraftstrotzendes Design mit aggressiver Front, muskulösen Flanken sowie einem Diffusor und einem Spoiler am breiten Heck.
Zugkräftig ist der Audi allemal. Angehängt werden können bis zu 1.700 Kilogramm. Damit haben die starken Motoren auch keine Mühe. Dazu kommt, dass der Audi eine tolle Straßenlage hat. Ein schwerer Anhänger bringt die Limousine somit auch nicht so schnell ins Schwanken.
Hilfreich sind auch die neuen Assistenzsysteme wie die Tote-Winkel-Überwachung Side Assist, die Spurhaltehilfe Lane Assist, eine Rückfahrkamera und ein radargestützter Tempomat, der den Abstand zum Vordermann hält. Das neue MMI-Bediensystem mit dem zusätzlichen Joystick auf der Kappe des Drehrads zählt zum Serienumfang.
Zu den Händlern kommen die neuen Audi-A6-Modelle - von der Limousine über den Kombi bis hin zum Allroad und den Sportversionen S6 und RS6 - ab Mitte Oktober. Die Einstiegspreise bleiben nahezu unverändert, der A6 2.0 TFSI ist ab 34.200 Euro erhältlich. Das neue Top-Modell RS6 kostet dreimal so viel: 105. 550 Euro.