Zwei kompakte Allradler - Opel Antara und Kia Sorento
So sehen sie aus: Opel setzt beim Antara auf Eigenständigkeit. Die Karosserie wirkt gefällig, aber nicht zu glatt. Chrom statt Kunststoff bestimmt optisch die Nase des SUV. Die breite Chromspange quer über den Kühler kennt man ja bereits von anderen Opel der neuen Generation. Sie ist ebenso Teil des Markengesichts geworden wie der spitze Bug und die "Bügelfalte" auf der Motorhaube. Auch beim Interieur hat sich Opel alle Mühe gegeben - ob der Lichtschalter unten links, der wuchtige Blinkhebel oder die Instrumente, die gesamte Bedienoberfläche ist a la Opel gestylt. Auch der Kia Sorento ist kein scheues Wesen. Breit und kräftig wurde seine Karosserie gezeichnet und komplett auf europäischen Geschmack ausgerichtet. Beide machen auf dem Pferdeplatz einen guten Eindruck.
So viel Platz haben sie: Opel hat seinen Antara äußerst freizeittauglich gestaltet. Wer sein Fahrrad gern mit dabei hat und es nichts aufs Dach wuchten oder Trägersysteme im Heckbereich montieren möchte, der kann beim vielseitigen Antara auf das integrierte Heckträgersystem "Flex-Fix" zurückgreifen. Es lässt sich bei Bedarf wie eine Schublade unter dem hinteren Stoßfänger herausziehen und ist nach wenigen Handgriffen ganz ohne Werkzeug einsatzbereit. Maximal zwei Fahrräder können auf dem Träger transportiert werden. Und für das Beladen muss kein Fahrrad über Kopf gehoben werden. Eine tolle Idee. Ansonsten gibt es reichlich Platz im fünfsitzigen Antara. Fürs Gepäck bleiben mindestens 370 Liter. Das lässt sich aber beim Antara auf mehr als 1.400 Liter vergrößern. Gut eine halbe Tonne kann der Opel transportieren, als Ladung gut verzurrt, dank eines Flexorganizer-Systems für den Kofferraum. Auch der Kia geizt nicht gerade mit Raum. Es sitzt sich gut im Sorento, und zwar auf allen Plätzen. Auch im Fond ist reichlich Platz. Der Gepäckraum ist 90 Zentimeter lang und lässt sich auf 1,56 Meter erweitern. Bis zu 1.751 Liter Gepäck schluckt das Fahrzeug, genug für den kleinen Umzug. Außerdem versöhnen die verwendeten Materialien innen: alles sauber verarbeitet, keine Spur von Billigheimer.
So fahren sie: Den Antara sind wir mit dem 2,0 Liter Vierzylinder Common-Rail-Diesel mit 150 PS gefahren. Hier überragt vor allem der Verbrauch, der in der Praxis unter acht Liter für 100 km liegt - und das bei Fahrleistungen (180 km/h Spitze/10,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h), die sich auch sehen lassen können. Insgesamt wirkt der Selbstzünder einfach souverän. Beim Fahrverhalten justierten die Rüsselsheimer ihren Antara mehr in Richtung Dynamik für sportlich gesinnte Asphalt-Cowboys. Mit wenig Seitenneigung ist er auch auf kurvigen Landstraßen zügig unterwegs. Auch auf raue Pisten kann man sich mit dem SUV wagen. Das elektronisch gesteuerte Allradsystem schickt die Kraft im Normalfall zwar nur an die Vorderachse, bei Bedarf aber sehr schnell bis zu 50 Prozent auch nach hinten. Die Koreaner haben ihrem Sorento auch mehr Schwung verpasst. Der 2,5 l Diesel leistet jetzt 170 PS, treibt den mehr als zwei Tonnen schweren Kia bis auf eine Höchstgeschwindigkeit von 182 km/h und braucht für den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h 12,0 Sekunden. Sparsam ist der Koreaner darüber hinaus - zwischen acht und neun Liter sind es in der Praxis. Ansonsten ist der Sorento weich abgestimmt und lädt so nicht gerade zur wilden Kurvenhatz ein. Als Gleiter auf der Autobahn ein durchaus verträglicher und angenehmer Partner. Der Sorento verfügt über einen permanenten Allradantrieb, der die Kraft variabel auf die Achsen verteilt. Im Normalfall erfolgt die Kraftübertragung auf die Hinterräder, bei mangelndem Schlupf werden bis zu 50 Prozent an die Vorderräder gelenkt.
So viel können sie ziehen: Man sieht es den beiden kompakten Allradlern gar nicht an - aber beide eignen sich auch gut als Zugmaschinen. An den Opel Antara können bis zu 2800 kg angehängt werden, beim Kia Sorento sind es bis zu 3000 kg. Gut eine halbe Tonne kann der Opel transportieren, als Ladung gut verzurrt, dank eines Flexorganizer-Systems für den Kofferraum. Beim Sorento können gar 575 kg zugeladen werden.
So viel kosten sie: Zu haben ist der Antara als Diesel ab 34.125 Euro. Die Ausstattung in der EX-Version lässt wenig Wünsche offen. Eine Klimaautomatik ist Serie, ebenso wie vier elektrische Fensterheber, Funkfernbedienung oder elektrisch anklappbare Außenspiegel. Fast identisch ist der Preis für den Sorento-Diesel, der 34.390 Euro kostet. Dafür gibt es unter anderem jede Menge Airbags, ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung, Klimaanlage, elektrische Fensterheber rundum und fernbedienbare Zentralverriegelung.
Fazit: Ob Opel Antara oder Kia Sorento - beide befriedigen gleich mehrere Bedürfnisse auf einmal. Und der Kunde erhält eine Menge Auto für sein Geld - eben Offroad-Qualitäten, viel Platz, gute Ausstattung, ordentliche Verarbeitung unproblematisches Fahrverhalten und vor allem gute Zugleistungen.
Foto 1: Opel Antara, Foto 2: Kia Sorento